Theorie und Praxis intersektionaler Jugendarbeit

Die Lebenswelten junger Menschen sind vielfältig und komplex. Der Wunsch nach sozialer Anerkennung, Erfahrungen der Diskriminierung sowie die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen sozialen Gruppen prägen die soziale Wirklichkeit Jugendlicher. Eindimensionale Methoden und Konzepte sind nicht geeignet, diese Lebenswelten zu begreifen.

Intersektionelle Zugänge der Jugend- bzw. Gewaltpräventionsarbeit setzen sich mit multiplen Zugehörigkeiten (bspw. Gender, Migration, Milieu) auseinander, mit dem Ziel, komplexe jugendliche Lebenswelten besser erfassen und ihnen adäquater begegnen zu können.

Der Workshop umfasst theoretische und praktische Module, die den TeilnehmerInnen die Möglichkeit bieten, Erfahrungen, Kompetenzen, Wissen und Fertigkeiten im Bereich intersektionaler Jugendarbeit zu erlangen und auszutauschen. Dabei werden Zugänge und Methoden der Analyse sozialer Ungleichheiten auf der Ebene von Organisationen und auf der Ebene von Interaktions- und Handlungssituationen besprochen. Prozesse der Selbstreflexion werden als wesentliche Grundlage in den Bereichen Bildung, Sozialarbeit und Gewaltprävention betrachtet.

Zielgruppe: Personen, die im Bereich der geschlechterheterogenen und -homogenen Arbeit mit Jugendlichen tätig und an gewaltpräventiver Arbeit interessiert sind, insbesondere an Antidiskriminierung und sozialer Gerechtigkeit (JugendarbeiterInnen in der institutionellen und offenen Jugendarbeit, LehrerInnen, SchulsozialarbeiterInnen, Burschen- und MädchenarbeiterInnen). Interessierte Personen, die (aktuell) in der Arbeit mit Jugendlichen tätig sind und sich persönlich zu Gewaltprävention und Antidiskriminierung in Bezug auf die Vielfalt menschlicher Charakteristika (Alter, Hautfarbe, Ethnizität, sexuelle Orientierung, Religion, mentale und physische Fähigkeiten etc.) bekennen.

Referent_innen:

Elli Scambor, Mag.a, Soziologin. Wissenschaftliche Leiterin des Instituts für Männer- und Geschlechterforschung. Forschungsschwerpunkte: Männerforschung, Geschlechterforschung, Diversitäts- und Intersektionalitätsforschung, Koordination und Durchführung von nationalen und internationalen Forschungsprojekten und Evaluationen. Lektorin an der Medizinischen Universität Graz und anderen Universitäten in Graz. Mitglied der GenderWerkstätte Graz, der OEGS, der ÖGGF und der DeGEval. Managing Diversity Expertin.

Michael M. Kurzmann, Mag. (FH), Studium der Sozialarbeit/Schwerpunkt Sozialmanagement an der FH JOANNEUM Graz. Psychoanalytiker i.A.u.S. (APLG). Geschäftsführer in der Fachstelle für Burschenarbeit. Seit 2006 im Verein für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark tätig – aktuelle Arbeitsbereiche: Burschenarbeit, Casemanagement in der Gewaltarbeit, Projekt „Männer und Migration“. Mitglied der GenderWerkstätte. Lehrbeauftragter am Zentrum für Soziale Kompetenz der Karl-Franzens-Universität Graz.

Dauer: Nach Vereinbarung. In der Regel zweitägiger Workshop.

Kosten: Auf Anfrage

Kontaktperson: Mag.a Elli Scambor,  elli.scambor@gmx.net

 

Literatur

Scambor, Elli (2013). Intersektionale Gewaltprävention – eine Frage der Haltung. Online Artikel: http://www.gewaltinfo.at/themen/2013_05/intersectionale_gewaltpraevention.php

Busche, Mart/Scambor, Elli/Stuve, Olaf (2012). An Intersectional Perspective in Social Work and Education. ERIS web journal, 1/2012, p. 2-14. http://periodika.osu.cz/eris/4_31_articles-2012-1.html

Stuve, O./Scambor, E./Fischer, M./Hrženjak, M./Humer, Z./Wittamer, M./Künstler, S./Busche, M./Scambor, Ch./Kurzmann, M.M./Frenzel, J./Wojnicka, K./Cosso, A.R.(2011). Handbuch Intersektionale Gewaltprävention - Leitlinien zur Umsetzung einer Intersektionalen Gewaltprävention (IGIV). http://www.intersect-violence.eu/images/stories/handbook/german/handbuch_intersektionalitaet.pdf

Scambor, Elli / Busche, Mart (2011). Intersektionalität - ein Konzept zur Analyse multipler Formen der Unterdrückung. In: Über Bewegliches und Brüchiges im Gender Diskurs. GenderWerkstätte Jubiläumsbroschüre. S. 25 - 27. http://www.genderwerkstaette.at/index.php?option=com_docman&Itemid=89