Lob und Zuspruch für erste Heroes
Junge Männer aus "Ehrenkulturen" im Einsatz für gleichberechtigte Gesellschaft
„Ihr seid die Helden!“ und „Danke für Euren Mut“: Lob und Zuspruch hat es am Abend des 5. März für die erste Gruppe junger Männer gegeben, die künftig an Schulen und in Jugendzentren mit Rollenspielen und Diskussionsangeboten für eine gleichberechtigte Gesellschaft im Einsatz sein werden. Neun Jugendliche, die aus so genannten „Ehrenkulturen“ stammen, haben eine achtmonatige Ausbildung absolviert, um mit Gleichaltrigen das herausfordernde Thema "Ehre" im Rahmen der Familien und Kultur zu diskutieren. Jetzt erhielten sie ihre Anerkennungs-Zertifikate.
Für Gleichberechtigung und Respekt
Das Projekt HEROES® arbeitet präventiv mit jungen Männern aus sogenannten "Ehrenkulturen", die sich für ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Frauen und Männern in der Steiermark einsetzen. Ziel ist ein partnerschaftliches, gleichstellungsorientiertes und gewaltfreies Geschlechter- und Generationenverhältnis auf Basis der Menschenrechte. „Das ist eines der spannendsten und innovativsten Projekte in der Integrationsarbeit“, sagte Martin Kienl, der in Vertretung von Außenministerin Karin Kneissl an der Feier im ABI-Space in Graz teilnahm. Der Grazer Stadtrat Kurt Hohensinner hob hervor: „Die Arbeit geschieht präventiv und auf Augenhöhe“.
Gegen Diskriminierung und Gewalt
Landtagspräsidentin Bettina Vollath zeigte sich zuversichtlich, dass die Diskriminierung, die Frauen in allen Gesellschaften begegne, überwunden werden könne. In Vertretung von Landesrätin Doris Kampus zollte Gemeinderat Michael Ehmann den jungen Männern Respekt: „Ich finde es mutig, dass Ihr Euch hinstellt und sagt: es geht auch anders. Und ich hoffe auf Nachahmungstäter, die ebenso klar auftreten gegen Diskriminierung und Gewalt“.
Alltagsszenen
In kurzen Rollenspielen zu Alltagsszenen wie „Heirat oder Studium“, „Ich bin verliebt“ oder „Facebook“ zeigten die jungen Männer, wie sie die Themen Ehre, Emanzipation, Geschlechterrollen, Identität und Respekt in den Workshops präsentieren und zur Diskussion stellen. Für den beratenden Fachbeirat überreichten die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, Daniela Grabovac, und der frühere steirische Caritasdirektor Franz Küberl den Absolventen die Urkunden.